Wann: Samstag, 9. April 2016 / 17:00 – 19:00
Wo: Forum für Fotografie
Eintritt: 10€, ermäßigt 8€ (Studenten und DIWAN Mitglieder)
Reservierung unter: info@diwan-verein.de

Zum Buch: Was mir zusteht
Eine Frau zwischen Unterwerfung und Aufbegehren – der immer wieder unterdrückte Bestseller aus dem Iran.

Bevor Was mir zusteht erscheinen konnte, lag das Manuskript monatelang bei den iranischen Zensurbehörden. Die Veröffentlichung 2003 schien ein Anzeichen politischer Liberalisierung. Der Roman wurde ein Bestseller. Doch immer wieder wurde versucht, den Nachdruck zu verhindern. 2010 fand das Buch seinen Weg in den Westen, gewann in Italien den „Premio Boccaccio“ und erscheint nun weltweit als ein literarisches Zeugnis aus einem Land, das unser Interesse verdient.

Masumeh wird in eine traditionelle persische Familie hineingeboren. Drei Brüder lassen der einzigen Tochter kaum Raum zur Entfaltung. Doch an Klugheit ist sie ihnen weit überlegen. Zielstrebig erkämpft sie sich eine Schulausbildung. Als sie sich in Said verliebt und der harmlose Flirt von ihren Brüdern als „intime“ Begegnung denunziert wird, gerät sie in Lebensgefahr. Sie wird mit Hamid zwangsverheiratet. Doch ihr Mann erweist sich als erstaunlich modern – er führt ein Doppelleben und arbeitet im Widerstand gegen das Schah-Regime. Nach seiner Verhaftung zieht Masumeh ihre Kinder alleine groß. Jahre später muss sie erleben, wie einer ihrer Söhne ein glühender Khomeini-Anhänger wird, während ein anderer ins Exil geht. Der Bruch, der die iranische Gesellschaft spaltet, zieht sich auch durch ihre Familie.

Zur Person: Parinoush Saniee

Geboren 1949 in Teheran
Abitur am Gymnasium “Reza Shah Kabir”
Studium der Psychologie und Pädagogik an der Universität Teheran mit Diplomabschluss

Berufliche Tätigkeiten:
Planungsleitung im Bereich Management sowie Leiterin im Forschungsbereich für technische
Ausbildungsgänge

Berufliche Werke:
Berichte über ihre Forschungsarbeiten
Artikel in diversen Zeitschriften zu ihrer Arbeit

Bücher:
“Sahme man” (Was mir zusteht) erschienen 2002, Übersetzung in sieben Sprachen, ausgezeichnet 2010 mit dem internationalen Bukatio-Preis, 2015 in Spanien als bestes ausländisches Buch prämiert.
“Pedare an digari” (Vater der anderen),erschienen 2004,Übersetzung in acht Sprachen.
“Range hambastegi” (Leiden der Solidarität), erstmals 2005 erschienen, weitere Auflagen untersagte die Schriftstellerin
“Anha ke raftand wa anha ke mandand” (Die, die gingen und die, die blieben), seit der Beendigung des Romans 2007 wartet die Schriftstellerin auf die staatliche Genehmigung des Drucks.

Presse:
3sat: Fatale Selbstsuche – Parinoush Saniee schreibt über Frauen in Iran
taz.de: Hausfrauennöte und Todesangst