Rückblick

Am 21 März 2017 fand das Konzert des Berliner Quartetts Cyminology in Köln statt. Es war ein spannungsreiches Erlebnis, Cyminology live zu hören und die einfühlsame Interaktion des Berliner Ensembles mit Wurzeln im Iran, in Frankreich, Indien und Deutschland zu sehen.
Das Berliner Quartett Cyminology verbindet persische Lyrik und kammermusikalische, zeitgenössische Musik: Ost und West, Alt und Neu in berührender Synthese. Die subtile, doch dynamische und sanft pulsierende Musik der Gruppe (gegründet 2002) entsteht aus dem Klang der persischen Sprache heraus. In den Kompositionen von Cymin Samawatie vereinen sich neue Kompositionsstrukturen mit Kammermusik, freie Improvisationen und Minimalismus mit persischer Lyrik von Rumi, Hafis und Khayyam und Forough Farrokhzaad.

Eine musikalische Reise durch die persische Lyrik

Eindrücke und Impressionen:

“Ich durfte die Sängerin Cymin Samawatie zum ersten Mal live erleben und bin heute noch fasziniert: Sie ist von der Fußsohle bis in die Haarspitzen Klang. Klangkörper.
Ihr hörbarer Ausdruck ist wie eine Leinwand, deren Bilder tiefe Emotionen auslösen! Ich danke Ihr und Ihren kongenialen Mitspielern.”

Caroline Schreiber

“Das Kölner Konzert des Quartetts um die Berliner Sängerin Cymin Samawatie ist eines, das wohl kein Besucher vergessen wird. So außergewöhnlich waren Programm, Zusammenspiel und poetischer Hintergrund. Wie gut sich 700 Jahre alte Verszeilen der bis heute gelesenen, persischen Nationaldichter Hafiz oder Rumi in Cymins glasklarem Gesang dem Jazz-Feeling anschmiegen können! Un-erhört! Beider Quellen sind die Grundfragen der menschlichen Existenz. Doch während im sonst zu hörenden Jazz der Gegenwart oft Beliebigkeit und Austauschbarkeit regieren, ist bei „Cyminology“ die Authentizität der vier exzellenten Musiker Trumpf. Ein „Gänsehaut“-Konzert, bitte mehr davon.”

Susanne Barth

“Dies war mein zweites Konzert bei Cyminology und ich hatte das Glück, nur zwei Meter vom Pianisten Benedikt Jahnel und nur wenige Meter von der Sängerin und den anderen Musikern Ralf Schwarz, Contrabass sowie Schlagzeug entfernt zu sitzen. Wie beim ersten Konzert im Pfandhaus in Köln war ich vollkommen begeistert. Diese Mischung aus Perfektion, Improvisation, Lyrik und Freude am Spiel ist wirklich einzigartig. Daß Cymin dann auch noch erklärte, der Pianist habe gerade seinen Doktor in Mathematik gemacht, paßte zu dem Gesamteindruck von größter Begabung und Hingabe auf allen Seiten. Jeder Musiker besteht für sich, spielt eigene hervorragende und faszinierende Solos und alle Musiker spielen mit Freude zusammen und kommunizieren sichtbar freudig miteinander.
Einfach ein seltenes Erlebnis: Jazz und und Lyrik miteinander verknüpft. Die Sängerin singt diese wunderbaren persischen Texte, die sie auch noch kurz erklärt, so daß man weiß, um was es geht. Und sie experimentiert und improvisiert gleichzeitig mit ihrer Stimme, wie eine der besten Jazzsängerin.”

Thomas Daldrop

“Ein guter Tipp hat mich für diesen Abend in die Lutherkirche gelockt. Vor Beginn des Konzertes wandert mein Blick über das unendlich hohe Wandbild im Altarraum der Lutherkirche. Kraftvoll ist es, und doch erwärmend. Dann beginnt die glasklare Stimme von Cymin Samawatie den Raum zu füllen, unterstützt von Piano, Kontrabass und Percussion, und es entsteht eine Symbiose aus Farbe und Klang.
Die Musik ist betörend. Leider bleibt mir als des Persischen unkundigem Hörer der Wortlaut der Verse verborgen, von der Lyrik erreicht mich nur ihr Klang. Der aber ist ein Genuss. Ein berührender Abend, der in Erinnerung bleibt.”

Martin Lenz

Link: www.cyminology.de
Phoenix (Album EPK): [video_lightbox_youtube video_id=”qLZ8O8ABXhA&rel=0″ width=”640″ height=”480″ anchor=”Cyminology: Phoenix (Album EPK)”],