Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land …

Es war unser erstes gemeinsames Fest – ein Fest zu Ehren des Frühlings, und zu Ehren eines UNESCO-Welterbes. Für unsere hochmotivierte Hamburger DIWAN-Gruppe war es die allererste Veranstaltung, die sie zusammen organisiert hatten. Am 20. März um 6.14 Uhr frühmorgens hielt der Frühling Einzug – und mit ihm begann ein neues Jahr im persischen Sonnenkalender. Kinder bekommen Geschenke. Alle ziehen ihre neuen Kleider an. Das Haus ist von oben bis unten geputzt, es riecht nach Neujahrsgebäck und Hyazinthen, und alle versammeln sich um die festlich gedeckte Neujahrstafel, darauf Symbole für einen fruchtbaren Neuanfang. Jeder gratuliert jedem, die Jungen besuchen die Älteren, die Natur wacht auf. Viele erinnern sich zurück – an das Fest im Iran im Kreise ihrer Liebsten, an Kindheitserlebnisse…. Anlass für den DIWAN, die Menschen zusammenzubringen.

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Das Fest in Köln

„…Die Erde bricht auf, das Land wird grün…was unter der Scholle lag, was unter dem Schnee schlief, reckt sich jung und taufrisch…“ – mit diesen Zeilen des zeitgenössischen iranischen Dichters Siawash Kasraii eröffneten wir unsere Feier. Und dann…gehörte die Bühne im Belgischen Haus erst einmal unserem DIWAN-Nachwuchs. Unter der Regie von Yalda Ahmadpour erklärten unsere Kleinen das „Haftsin“, also die Neujahrstafel – und tanzten mit Amu Norouz („Onkel Norouz“) den Frühling herbei. Die Kleinsten konnten sich dann einen Frühlingskorb basteln und das Gesicht schminken lassen. Die Großen hörten dem Vortrag über die „Kulturgeschichte des Norouz-Fests“ zu, präsentiert von Kambiz Espahangizi.

Der DIWAN machte sich die hochkomplizierte Technik des 21. Jahrhunderts zunutze – und schaltete live zu unseren DIWAN-Freunden im Hamburger Museum für Völkerkunde. Ein Gruß vom Rhein…an die Alster…! Auch musikalisch ließen die Kölner keinen Wunsch offen: Die Gesangsvirtuosin Afsaneh Sadeghi, am Flügel begleitet von Hamed Garschi, spazierte mühelos durch vier Oktaven und beeindruckte das Publikum mit acapella-Stücken. Anschließend besuchten uns die drei Multiinstrumentalisten von DreiO aus Köln – mit der Tombak, dem Didgeridoo und der Klarinette. Ein spannende Klangreise durch Weißrussland, Deutschland/Peru und Iran – die Herkunftsländer von Roman Kushniarou, Waskhar Schneider und Syavash Rastani von DreiO. Schließlich nahm uns Reza Rafaati am Flügel mit in die iranische Chanson- und Schlagerwelt der siebziger Jahre. Eine unglaublich warme Stimme, von der wir noch viel hören werden. Aber Norouz wäre nicht Norouz ohne Tanz. Unsere „Zeremonientänzerin“ hieß Helia – in Holland unterrichtet sie klassisch-persischen Tanz, in Köln bezauberte sie uns mit Anmut, prächtigen Kostümen und viel Gefühl – die Hauptzutat übrigens des iranischen Tanzes, für den ja nie Regeln aufgeschrieben wurden. Zum Schluss hieß es „Tanzfläche frei für alle“ – mit DJ Azaraksh ließen wir die Hüften schwingen. Willkommen Frühling!

Unser ausdrücklicher Dank gilt all jenen Künstlern, die spontan eingesprungen sind, ebenso dem Veranstaltungsort – das Belgische Haus Köln – sowie all den liebevollen Kinderprogramm-, Regie- und Organisations-Helfern. Ihr alle lasst den DIWAN zusammenwachsen – wie schön!

Hier einige Eindrücke von unserer Kölner Norouz-Feier, festgehalten von unserer -ehrenamtlich für den DIWAN arbeitenden- Fotografin Joanna Vortmann:

Bildergalerie

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Das Fest in Hamburg

Unsere Location: das schöne Hamburger Museum für Völkerkunde. Unser Empfang: Folkloremusik aus Nord-Iran, gesungen vom Frauenchor Yalda. Mit Klängen von Payam Mossawi an der Tar-Laute begann der offizielle Teil – mit unseren Moderatoren Bahar Roshanai und Helge Nissen. Dann lud uns Hooman Nasr mit seinen bezaubernden Bildern zu einer Reise durch den Iran ein, zu typischen Touristenzielen wie Persepolis oder das Hafez-Mausoleum, oder zeigte uns die verschiedenen Gesichter des iranischen Alltags. Ramin Shaghaghi erklärte die historischen Wurzeln des Norouz-Fests. Eines unserer Highlights: die Performance der Gruppe atisch vibez. Sie erzählten mit ihrem Tanz eine eigene Interpretation der Geschichte der „Frühlingstroubadoure“ Haji Firouz und Amu Norouz – als Botschafter des Frühlings, die die Menschen aus der Dunkelheit und dem Winter in den Frühling begleiten.

Mit dabei: die Iranische Kinderkrebshilfe mit einer Tombola für Patienten im Iran. Und die Band Bandaje , die mit ihren eigenen Rock-Pop-Kompositionen das Museum rockte und für kollektive Erheiterung sorgte. Unsere kleinen Gäste bestaunten derweil die Schattenspiel-Künstler Elfa, die ein Stück über den Phönix und die Sonne, „Khorshid wa Simorgh“, vorführten.

Von ganzem Herzen möchten wir uns bei unseren Künstlern und Helfern bedanken, die uns voller Engagement und Elan unterstützt haben. Ohne Euch wäre dieses Fest – unser Einstand als DIWAN Hamburg- nicht möglich gewesen. Auch dem DIWAN Köln sind wir zu Dank verpflichtet für all ihre Unterstützung und dafür, dass sie uns unter ihre Fittiche genommen haben und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Und nun lassen wir Bilder sprechen: Hier die Eindrücke von unserer Norouz-Feier aus Hamburg, festgehalten von unseren Fotografen Mohammad Farrokhmanesh und Sebastian Asiedu:

Bildergalerie

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