Eine DIWAN-Comedy-Night mit Michael Niavarani, Maryam Akhondy und „Banu“

„Ich bin so schlapp, ich kann mir kaum vorstellen, dass ich das schnellste Spermium war, noch dazu ein persisches Spermium: Hallo, gibt’s da kein Taxi oder was?“ (Michael Niavarani am 17.12.2011 in Köln)

Das gesamte DIWAN-Team hatte die Tage, Wochen und Monate gezählt, bis es so weit war: am 17. Dezember gelang es uns, den österreichisch-iranischen Star-Kabarettisten belakhare und sarandjam und endlich endlich endlich nach Köln zu holen – für einen Benefiz-Auftritt! Wieviele würden überhaupt kommen? Welcher Saal in Köln käme in Frage? Wer könnte Michael musikalisch umrahmen? Fragen über Fragen, mit denen die DIWAN-Truppe jeden Tag ins Bett ging. In Österreich hatte Niavarani vor Weihnachten – in ausverkauften Hallen- die hinreißende Verwechslungskomödie „Das (perfekte) Desaster-Dinner“ gespielt, lief Tag und Nacht im Fernsehen – und der DIWAN wollte ihn in just dieser Zeit mit seinen besten zweisprachigen Gags in Köln auf die Bühne bringen. Würde er kommen? Bis zuletzt zitterten wir. Am Ende hatten wir sage und schreibe 1055 Tickets verkauft, die ganze Stadthalle Mülheim bis auf den letzten Platz besetzt, und vielen Menschen Bauchschmerzen und Tränen beschert: Tränen des Glücks – denn der Sohn einer Wienerin und eines Persers hielt, was er versprochen hatte. Niavarani erkundete in gewohnt tiefsinnig-derber Weise die Höhen und Tiefen seines Mutter- und Vaterlandes, Sinn und Unsinn persischer Riten und österreichischer Tradition…. Neben den Höhepunkten seines „Yek shabe Irani/ Eine iranische Nacht“- Programms präsentierte er Stories aus seinem neuen Buch „Der frühe Wurm hat einen Vogel“: höchst amüsante, teilweise beißend satirische Geschichten über die Liebe, Frauen, Trennungen, die liberale Marktwirtschaft, Depressionen und die Modekrankheit „Burnout“, „diese tolle Krankheit, die es nicht gibt und die rund zwanzig unterschiedlichste Symptome umfasst. Auch ich bin permanent im Zustand der Überforderung. Ständig. Seitdem ich auf die Welt gekommen bin. Der Geburtskanal war purer Stress, ich war so fertig: Ich hab erst mal ein paar Jahre nur geschlafen. Wir lieben ja den Begriff „Burnout“, weil er darauf hinweist, wie viel wir arbeiten. Es ist fast ein Statussymbol. Wenn man nur sagt, man sei überlastet, klingt das so, als wäre man ein Jammerlappen. Sogar Beamte bekommen schon ein Burnout. Das ist ja wie ein Eunuch, der eine Vaterschaftsklage kriegt!“

Maryam Akhondy und ihr Frauenchor „Banu“ umrahmten den Abend musikalisch, sangen iranische Volkslieder über das Leben der Frauen, den untreuen Geliebten, das Leben auf dem Land. Der Höhepunkt war schließlich der gemeinsame Auftritt, bei dem beide sangen und Michael Niavarani in perfekt persischer Art Hüften und Hände schwang. Sie sangen gemeinsam „Khanum Gol/ Blumengleiche Frau “ von Schlagerstar Ebi, zunächst auf persisch – und dann in deutscher Übersetzung – was schließlich dafür sorgte, dass das Publikum sich vor Lachen kaum auf den Stühlen halten konnte: „ oh du blumengleiche Frau, ich kann es kaum erwarten, komm mich besuchen, komm auf die andere Seite der Brücke, meine tränenden Augen haben dir eine Brücke gespannt, eine Regenbogenbrücke…wenn ich an dich denke, dann zittern Hände und Herz, ich schreie tausendmal, dass ich noch in dich verliebt bin…!“

Ein unvergesslicher Abend! Wir zählen die Stunden, Tage und Wochen, bis wir Michael in Köln wieder erleben können!

 

 

 

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